nein, sagte ich auf seine frage, ich weiß nichts mehr zu berichten, ich hatte auch nie die nötige selbstdisziplin, bloß fremddisziplin, mir bleibt nur ein leises tastenklicken hin und wieder, wenn die stille länger als 140 zeichen dauert.

twitter killed my aphorismen.

handwerk hat (sehr) lauten boden.

gestern noch heldin des wissens in den augen der betrachter. den puls der zeit fühlend, das kulturrauschen hörend, enzyklopädische thumbnails verteilend.

heute musik-, literatur- und popbanausin in den augen anderer betrachter. nicht-mitreden-könnend, welten von selbstverständlichkeiten entfernt, wohlmeinende ratschläge erduldend.

das völlig zersplitterte multiversum der sog. allgemeinbildung.

den ganzen abend neben einer a-bloggerin verbracht und nichts gemerkt.
so hoch kann man sinken.

"schade, dass du nicht häufiger schreibst" (er vermeidet wörter wie bloggen) sagt er, und ich weiß, dass es ihm ernst ist, doch es geht einfach nicht.

einfach geht es nicht.

mitten in der woche (ein wenig) betuggt sein.
tug (ein wenig) vermissen.
der luxus der nichtfestanstellung.
festanstellungen dennoch - der sicherheit halber - (ein wenig) beneiden.

sich wie ein kinderkreisel fühlen, der ständig angestupst werden muss. ohne anstupser ins schlingern geraten und umkippen. ganz leicht angestupst worden sein, aus unerwarteter richtung.

(die menschen sollten zu wörtern wie anstupsen stehen.)

immer noch keinen ipod haben.
immer noch die ablehnung des binnenmajuskels als eigene ästhetische überlegenheit begreifen.

majuskel. sagen sie das mal laut in der u-bahn.

für mehr allesodernichts-texte, gegen jawirsototalokay-texte.
(ob gesungen oder gedruckt, das ist mir gleich.)